Die Reise / The Journey / El Viaje
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Martinique
2017-04-10 Barbara

Nach einer ruhigen Überfahrt von St. Lucia nach Martinique ankern wir in der Bucht von St. Anne. Hier hat es viel Platz und die Fahrt mit dem Dinghi nach St. Anne lässt sich mit unserem 2-Takt-Motor gut bewältigen. Im Dorf können wir unsere Einkäufe tätigen und haben auch wieder Internet-Zugang. Seit unser Digicel-Abo nicht mehr funktioniert, sind wir auf ein offenes WIFI angewiesen.

In St. Anne erwarten wir schon bald Eugen. Er wird eine Woche mit uns segeln und Martinique erkunden. Am Montag geht es los und wir segeln zuerst in Richtung St. Lucia und ankern auf dem Rückweg in der Anse Meunier.

Am nächsten Morgen geht es weiter, wir wollen die Petite Anse d'Arlet ansteuern. Zuerst nehmen wir Kurs auf den Diamond, einen diamantförmigen Felsen vor der Küste. Danach runden wir die südwestliche Seite von Martinique und avisieren die Petite Anse d'Arlet. Eine Bucht, der ein kleines Städtchen vorgelagert ist. In dieser Bucht hat es sogar noch ein intaktes Riff mit einer unglaublichen Vielfalt von Fischen. Am Nachmittag wandern wir in die Nachbarsbucht, der Grande Anse d'Arlet. Der Weg führt steil hinauf und ebenso wieder hinunter in die Bucht. Nach einer kurzen Verschnaufspause treten wir den Rückweg an und erreichen nach knapp einer Stunde wieder unser Schiff.

Wir fahren am folgenden Tag weiter, überqueren die Bucht von Fort de France, die uns viel Wind beschert, aber auch schnell vorwärts bringt. Unser Ziel ist St. Pierre, der nördlichste Ort auf Martinique. Einen geeigneten Ankerplatz zu finden erweist sich etwas schwierig, da es hier gesperrtes Gebiet wegen Wracks gibt und die Wassertiefe schnnell auf über 10 Meter abfällt. St. Pierre hat einen speziellen Charme mit verfallenen und intakten Häusern, aber alles in allem ein lebendiges Städtchen. Im Hintergrund zeigt sich der Vulkan Mont Pelée, der 1902 ein schweres Erdbeben verursacht hat.

Ein kleiner einfacher Markt lädt zum Einkaufen von Früchten und Gemüse ein. Am Fischmarkt wird frischer Thunfisch angeboten. Wir kaufen ein ein Kilo für nur 10 Euro(!).

Am Donnerstag schalten wir einen ganztägigen Landtag ein. Wir stossen auf Ruinen aus dem Erdbeben, die das ehemalige Gefängnis und Theater betreffen. Unsere Tour führt uns weiter den Berg hinauf zur Rum-Destillerie Depaz. Ein Traditionsunternehmen, das im Herstellungsprozess immer noch auf die Dampfmaschine setzt. In einem beschilderten Rundgang werden die einzelnen Schritte erklärt und am Schluss kann man verschiedene Rum-Sorten degustieren.

Am nächsten Tag legen wir einen südlichen Kurs an und fahren in die Anse à l'Ane, die in der grossen Bucht von Fort de France liegt. Hier ankern wir sehr ruhig, kein Schwell und keine Wellen.

Martinique ist voll gespickt mit Buchten, die unterschiedlicher nicht sein können. So haben wir die Möglichkeit, am selben Tagen einen Stop in der Bucht Anse Noire mit tropischem Urwald und schwarzem Sandstrand zu machen und um die Ecke auf die nächste Bucht Anse Dufour, die nicht gegensätzlicher sein kann, zu treffen.