Die Reise / The Journey / El Viaje
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Grenadinen
2017-02-26 Mario

Von St. Lucia sind wir nach Süden gefahren an St. Vincent vorbei nach Bequia, der grössten Insel der Grenadinen die zu St. Vincent gehören.

Einklarieren geht sehr einfach und nach den diversen Gebühren am Zoll und der Immigration, ankern wir in der Bucht. Da es sehr viele Schiffe hatte, mussten wir ein wenig weiter weg ankern, eine Strecke die wir öfters mit dem Dinghy zurücklegen mussten für Einkäufe.

Nach ein paar Tagen sind wir weiter gefahren nach Canouan. Ein kurzer Besuch im Dorf, Benzinkannister auffüllen für den Aussenborder. Die Bucht war einigermassen ruhig, diverse Schiffe, vor allem Charterschiffe, kamen und gingen. Im Dorf waren wir praktisch die einzigen Touristen, ist auch kein einladender Ort. Die meisten Schiffe sind hier nur zur Durchreise.

Von Canouan auf die Tobago Cays ist es nicht weit, ca. 3 Seemeilen. Von weitem konnte man die vielen Masten der ankernden Schiffe sehen. Eigentlich ein sehr schönes Riff, jedoch zerstören die vielen Schiffe das idyllische Bild. Trotzdem sind wir 2 Tage geblieben und haben die kleinen Inseln besucht, uns hat vor allem die Tierwelt gut gefallen. Beim Schnorcheln diverse Fische sowie Schildkröten gesehen.

Schade an den Tobago Cays ist, dass das Riff eigentlich ein Naturschutzgebiet wäre, sogar mit abgetrennten Gebieten für die Schildkröten. Natürlich hindert dies niemanden daran gerade da den heiss gelieben Sport des Kite-Surfens auszuüben. Ein Sport den man in jedem beliebigen Nicht-Naturschutzgebiet machen könnte. Die Ranger hat dies weniger gestört, die waren viel zu viel damit beschäftigt Gebühren zu kassieren, zum Erhalt des Naturschutzgebietes... ja ja.

Auch Spannend ist die permanente Bewirtschaftung der ankernden Schiffe durch lokale Kleinboote die immer etwas zu verkaufen haben, zu horrenden Preisen natürlich. Meistens Langusten oder "frischen" Fisch.

Uns hat es dann nach 2 Tagen gereicht und wir sind umgezogen in die Saline Bay des westlich gelegenen Mayreau. Auch hier ist das Dorf eher schlicht, jedoch mit weniger schäbigen Häusern als auf Canouan und mehr Möglichkeiten für gelegentliche Touristen, die meisten von Charterbooten. Die Auswahl von Restaurants/Bars und Einfkaufmöglichkeiten ist beschränkt, reicht aber vollkommen. Natürlich wird auch diese Bucht bewirtschaftet.

Die meiste Zeit gibt es nicht viel zu sehen für Schnorchler, aber sobald das Wasser weniger trübe vom Sand ist, bemerkten wir wie ganze Fischschwärme unser Boot belagern. Je tiefer das Wasser desto grösser die Fische. Sogar ein Barracuda hat sich im Schatten des Schiffs dazugesellt.

Ein paar Tage später, Weiterfahrt zur Chatham Bay auf Union Island. Eine wunderschöne Bucht. Beim Schnorcheln sieht man so allerhand: grosse Seesterne, Schildkröten, Rochen, Feuerfische, etc. trotz des mehrheitlich sandigen Bodens. Wir begegnen auch hier wieder den selben Schiffen, die schon in den Tobago Cays und Mayreau in unserer Nähe geankert hatten.

Nach alledem beschlossen wir wieder nach Norden zu fahren. Dies führte uns nach Bequia zum ausklarieren, dann weiter nach St. Lucia. Hauptsache Gebühren zahlen, man könnte meinen, man sei in der Schweiz.

Alles in Allem sind die Grenadinen ein schönes Gebiet, jedoch völlig überlaufen von Charteryachten. Keine noch so kleine Bucht ohne mindestens ein halbes Dutzend Schiffe. Was hier aber am meisten fehlt, ist ein Intensivkurs für richtiges Ankern, ausgerichtet für Charterer, Franzosen und Sich-Besser-Fühlende die meinen es nicht nötig zu haben. Bei dem was man so sieht, sträuben sich sogar die Schamhaare.

Persönlich habe ich ein weniger wohlwollendes Fazit: Karibik? Whatever! Ganz ehrlich, braucht niemand, Arschlochdichte viel zu hoch. Für mich ist es vollkommen Ok, wenn ich hier wieder weg bin, werde nichts vermissen.